Häckerling

Häckerling
hacken:
Das auf das Westgerm. beschränkte Verb mhd. hacken, ahd. hacchōn, niederl. hakken, engl. to hack gehört wahrscheinlich zu der Wortgruppe von Haken und bedeutete demnach ursprünglich »mit einem hakenförmigen bzw. mit Haken versehenen Gerät bearbeiten«. – Abl.: 2Hacke (mhd. hacke »Gerät zum Hacken; Axt«; das Substantiv ist aus dem Verb rückgebildet); Häckerling und Häcksel (s. d.). Zus.: Hackbrett »Brett oder Bank zum Fleischhacken«, nach der äußeren Ähnlichkeit auch »eine Art Saiteninstrument« (15. Jh.); Hackepeter nordd., berlin. für »Gericht aus Gehacktem, Tatarbeefsteak« (der zweite Bestandteil ist der appellativisch verwandte Personenname Peter). Vgl. auch den Artikel hecken. Seit der 2. Hälfte des 20. Jh.s findet sich das Verb »hacken« außerdem in der Bedeutung »sich unberechtigt Zugang zu fremden Computersystemen verschaffen«. Diese neue Bedeutung geht auf den Einfluss des verwandten engl. Verbs to hack zurück oder, genauer gesagt, auf den US-amerikanischen Slang, aus dem diese spezielle, vom ursprünglichen Sinn des Verbs doch recht weit entfernte Bedeutung stammt. Die genaue semantische Entwicklung ist ungeklärt, möglicherweise hat sie sich unter dem Einfluss von to hack around »herumalbern« vollzogen. Abl.: Hacker.
Häcksel
»klein geschnittenes Stroh ‹zur Viehfütterung›«: Das seit dem 16. Jh. bezeugte Wort gehört als Substantivbildung zu hacken und ist wie »Anhängsel«, »Überbleibsel« und dgl. gebildet. Im Mitteld. und Niederd. findet sich für »Schnittstroh« auch die Bezeichnung Häckerling, die gleichfalls zum Verb »hacken« gehört.

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

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  • Hackerling — (Häcksel), zerkleinertes Stroh u. Heu. Für Pferde muß er am kürzesten geschnitten werden, für Schafe braucht er weniger fein, für Rindvieh kann er grob sein. Früher geschah das Häckerlingschneiden mit dem Beile, später auf der Häckerlingslade u.… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Häckerling — * Häckerling (Siede, Spreu) im Kopfe haben. Recht dumm sein; doch scheint es Leute zu geben, die auch nicht einmal Häckerling im Kopfe haben …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Häckerling — Häckerling, soviel wie Häcksel …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Häckerling — Häckerling,   das Häcksel. * * * Hạ̈|cker|ling, der; s (veraltend): Häcksel: ∙ und H. streuen wir vor die Tür (Goethe, Faust I, 3576) …   Universal-Lexikon

  • Häckerling, der — Der Häckerling, des es, plur. inus. ein Collectivum, klein geschnittenes Stroh zu bezeichnen, besonders so fern es zum Futter für die Pferde und das Rindvieh bestimmt ist. Stroh zu Häckerling schneiden. Häckerling schneiden. Die Pferde zum… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Häckerling — Hạ̈|cker|ling, der; s (veraltend für Häcksel) …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Roggen — (Secale cereale), die nützlichste Getreideart, weil sie die Brodfrucht im Norden Europas ist u. in jedem Boden u. fast in allen Klimaten wächst. Die Samenkörner haben eine keilförmige Gestalt, sind von Farbe grau, graugelb od. graubraun u. werden …   Pierer's Universal-Lexikon

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  • Häcksel — hacken: Das auf das Westgerm. beschränkte Verb mhd. hacken, ahd. hacchōn, niederl. hakken, engl. to hack gehört wahrscheinlich zu der Wortgruppe von ↑ Haken und bedeutete demnach ursprünglich »mit einem hakenförmigen bzw. mit Haken versehenen… …   Das Herkunftswörterbuch

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